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Low Carb Ernährung – wieso?

Das erste mal kam ich im Januar 2018 mit Low Carb in Berührung. Mir ging es magentechnisch nicht so gut. Ich war ständig aufgebläht, hatte Verstopfungen und wusste nicht so recht wieso. Trotz strikter Low FODMAP Diät wurden die Symptome nicht weniger.

Bereits ein paar Monate zuvor habe ich darüber mit einem Ernährungsberater in Melbourne gesprochen. Dieser meinte, wenn die Low FODMAP Diät nicht (mehr) hilft, könnte es auch an was anderem liegen. In diesem Blogpost erzähle ich was ich alles ausprobiert habe und wieso ich mich heute mehrheitlich kohlenhydratarm bzw. getreidearm ernähre.




 

Histaminintoleranz oder Dünndarmfehlbesiedelung?!


Aufgrund seiner Empfehlung, habe ich mich dann erst ein paar Wochen lang histaminarm ernährt. Also keinen Käse, keinen Rotwein und auch sonst gefühlt nichts mit Geschmack – so kam es mir damals zumindest vor... Heute weiss ich, dass man sich trotz Histaminintoleranz zum Glück lecker ernähren kann.

Aber als ich im Januar 2018 auf alle histaminreichen Lebensmittel verzichtete, habe ich mich noch wenig mit dem Thema auseinandergesetzt. Ich wollte einfach mal ein paar Wochen ausprobieren, ob ich einen Unterschied merke. Gefühlt nicht. Oder zumindest nichts "weltbewegendes". Die Blähungen wurden nicht weniger. Somit wusste ich, dass das wohl nicht mit Histamin im Zusammenhang steht.


 

Mittlerweile ist Histamin wieder ein Thema bei mir. Nach weiteren Abklärung kam raus, dass ich wohl doch eine leichte Histaminintoleranz habe. Den Blähbauch und die Verdauungsprobleme beeinflusst das zwar weniger. Bei mir zeigt es sich hauptsächlich durch Kopfschmerzen, Müdigkeit, Kreislaufstörungen, laufende Nase und flauer Magen. Mehr darüber schreibe ich bald in einem separaten Blogpost.

 

Deshalb ging ich zum nächsten über: Dünndarmfehlbesiedelung. Ich habe mich schlau gemacht, wie man sich da am besten ernährt und dabei die SCD- sowie die Fast Tract-Diät gefunden. Beide haben einen unterschiedlichen Ansatz, aber sowohl bei der SCD, also auch bei der Fast Tract ernährt man sich getreidefrei. Da sind sich beide einig. Das liegt wohl daran, dass Kohlenhydrate die überschüssigen Bakterien im Dünndarm nur unnötig weiter ernähren. Und das will man schliesslich nicht.





 

Ernährung ohne Getreide


Um mich zu informieren sowie Inspiration zu finden, was ich kochen könnte, habe ich mich intensiv mit getreidefreier und kohlenhydratarmer Ernährung auseinandergesetzt. Dabei bin ich auf diese zwei Ernährungsformen gestossen: Paleo und Keto.

Paleo ist die sogenannte Steinzeitdiät. Diese kam für mich aber erstmal nicht in Frage, weil sie zum einen sehr fleischlastig ist (obwohl es auch vegane Paleoaner gibt mittlerweile) und man zum anderen komplett auf Milchprodukte verzichtet. Ich war zu dem Zeitpunkt aber nicht bereit, neben Kohlenhydraten auch noch Käse aufzugeben. Ausserdem ist gereifter Käse gemäss SCD und Fast Tract grundsätzlich in Ordnung. Also bin ich auf der ketogenen Diät hängen geblieben. Diese konzentriert sich eher auf Low Carb – High Fat, d.h. man reduziert Kohlenhydrate (vor allem Getreide) und nimmt dafür mehr (gutes!) Fett zu sich. Zucker lässt man komplett weg. Denn in dieser Ernährungsform ist das Ziel, dass der Körper seinen Energiebedarf nicht mehr aus Fett und Glukose (Zucker) bezieht, sondern nur noch aus Fett und dem daraus im Körper aufgebauten Glukoseersatz (sogenannte Ketonkörper). Das soll dazu führen, dass man einen stabileren Blutzuckerspiegel hat und sich grundsätzlich wacher und konzentrierter fühlt. Und Achtung, jetzt kommt’s:


MIR GING ES NIE BESSER!

Aber aller Anfang ist schwer. So auch die ketogene Ernährung. Die ersten paar Tage fühlte ich mich extrem schlapp und hatte starke Kopfschmerzen. Anscheinend ist das aber normal. Die Umstellung im Körper dauert 3-4 Tage und dabei kann es zu grippeartigen Symptomen kommen.

Als das vorbei war, ging es mir aber wirklich richtig gut. Ich habe mich nach langer Zeit endlich wieder wohl gefühlt in meinem Körper und hatte zum ersten Mal seit Monaten einen flachen Bauch – nichts aufgebläht! Ausserdem konnte ich endlich wieder regelmässig auf’s Klo.


Die ganze Euphorie war aber nur von kurzer Dauer… In einer perfekten Welt, würde ich mich wahrscheinlich weiterhin so ernähren und vielleicht würde es mir immer noch tiptop gehen. Aber leider bin ich in den letzten Monaten sozusagen wieder in alte Muster zurück gefallen.


Wieso? Die ganze Keto-Geschichte ist in Australien geschehen. Genauer gesagt in Brisbane, wo es konstant mindestens 30 Grad war. Bei der Hitze fiel es mir recht einfach, so „leicht“ zu essen. Der Hunger war sowieso nicht riesig. Nach etwa einem Monat Low Carb "Diät", kam ich Ende Februar 2018 aber ins kalte Europa zurück und musste meine Ernährung wieder umstellen. Auch wenn es mir magentechnisch ganz gut ging, habe ich durch die Reduzierung der Kohlenhydrate bereits in Australien einige Kilo abgenommen. Ich war zwar schon immer recht schlank, aber es war noch im Rahmen. Durch die Kälte in Europa wurde es dann aber zu viel – oder eben zu wenig. Ich war also quasi gezwungen mehr Kohlenhydrate essen, um wieder zuzunehmen.




 

Deswegen: Low Carb


Ich habe mich mittlerweile testen lassen und bin anscheinend nicht von einer Dünndarmfehlbesiedelung betroffen. Trotzdem hilft mir die entsprechende Ernährung extrem. Meine Verdauung funktioniert viel besser, wenn ich nicht zu viele Kohlenhydrate esse – oder zumindest nicht zu oft. Ich versuche also eine für mich gute Balance zu finden, um meine Verdauung zu regeln und gleichzeitig mein Gewicht zu halten.


Mittlerweile habe ich auch wirklich einige gute Low Carb “Swaps” gefunden habe, die ich zuhause oft benutze. Mein Blogpost dazu folgt bald.


Falls du noch gute kohlenhydratarme Alternativen kennst, die ich vielleicht einmal ausprobieren könnte oder sonst Tipps oder Anmerkungen hast, schreib mir gerne einen Kommentar.

So oder so, ich freue mich von dir zu hören.


♡ Angi



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