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Wenn Seele auf Verdauung trifft: Hochsensibilität und Reizdarm

Hochsensibilität (oder auch Hochsensitivität) – ein Wort, das so viele Klischees und Vorurteile in sich trägt. Die Begriffe "sensibel" oder "hochsensibel" werden oft mit negativen Assoziationen verbunden: dünnhäutig, überempfindlich, zu leicht zu verletzen. Doch die Wahrheit ist komplexer. Hochsensibilität bedeutet nicht nur, die Welt in High Definition zu sehen, sondern auch, sie intensiver zu erleben. Dies kann wundervoll sein, birgt aber auch seine Herausforderungen.


In diesem Artikel werden wir uns näher mit der Verbindung zwischen Hochsensibilität und Reizdarm beschäftigen und wie du diese Superpower zu deinem Vorteil nutzen kannst.

 

Ein Konzert kann Reizüberflutung pur auslösen.


Hochsensibilität: Fluch oder Segen?


Die starke Reaktion auf Reize kommt bei knapp einem Viertel der Menschen vor und kann entweder genetisch bedingt sein oder durch ein Trauma ausgelöst werden. Das Nervensystem, das für die Reizverarbeitung zuständig ist, reagiert bei Betroffenen sensitiver als bei anderen. Es wird weniger herausgefiltert. Für hochsensible Menschen (highly sensitive persons – HSPs) kann die Welt somit ein wahrer Sturm der Emotionen sein. Alles wird intensiver wahrgenommen – die Farben, die Gerüche, die Emotionen der Menschen um sie herum. Das ist toll, wenn es darum geht, die Schönheit in den kleinen Dingen zu entdecken, aber es kann auch zu erhöhtem Stress und Reizüberflutung führen.



Die Darm-Hirn-Achse: Wie die Verdauung auf Reizüberflutung reagiert


Da kommt der liebe Vagusnerv ins Spiel. Über die sogenannte Darm-Hirn-Achse sind unser Darm und das Gehirn miteinander verknüpft. Und zwar enger als wir oft meinen. Unsere Stimmung beeinflusst direkt unsere Verdauung (und umgekehrt). Natürlich spielt hier auch die Hochsensibilität eine grosse Rolle. Viele Studien belegen, dass sich Stress negativ auf unseren Darm auswirkt. Diese erhöhte Empfindlichkeit kann nun aber dazu führen, dass hochsensible Menschen besonders anfällig für Stress und emotionale Turbulenzen sind.



Hochsensibel und Reizdarm? Eine innige Beziehung


Wie eben angesprochen, wirkt sich Stress negativ auf unseren Darm aus. Und wenn man mit Hochsensibilität besonders anfällig für Stress ist, ist es also keine Überraschung, dass viele hochsensible Menschen mit Verdauungsproblemen wie Reizdarm zu kämpfen haben. Diese ständige Überreizung kann zu Symptomen wie Durchfall, Verstopfung und Bauchschmerzen führen.



Der Teufelskreis: Stress, Hochsensibilität und Verdauungsprobleme


Es ist ein bisschen wie ein Teufelskreis. Hochsensibilität kann Stress auslösen, der wiederum den Reizdarm verschlimmert. Der Darm reagiert empfindlicher auf Nahrungsmittel und Umweltfaktoren, was zu Unverträglichkeiten und Verdauungsproblemen führen kann. Diese Symptome verstärken wiederum den Stress und beeinflussen unsere Stimmung – und schon ist der Kreislauf perfekt.



Was tun, wenn du hochsensibel bist und Verdauungsprobleme hast?

  • Entspannen und achtsam sein: Hochsensible Menschen profitieren oft von Achtsamkeitspraktiken wie Meditation und Yoga. Diese Techniken können Stress reduzieren und die Darm-Hirn-Achse ins Gleichgewicht bringen.

  • Deine Ernährung anpassen: Eine ausgewogene Ernährung, die auf individuelle Unverträglichkeiten eingeht, ist entscheidend. Ein Ernährungstagebuch kann helfen, problematische Lebensmittel zu identifizieren.

  • Stressmanagement: Techniken zur Stressbewältigung sind Gold wert. Finde heraus, was für dich am besten funktioniert, sei es Sport, Natur, Lesen oder Kreativität.

  • Hol dir Hilfe: Bei starken Symptomen oder wenn du dich überfordert fühlst, ist es ratsam, einen Arzt oder Ernährungsberater aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und eine individuelle Behandlungsstrategie zu entwickeln. Bist du dir unsicher? Buche dir hier ein kostenloses und unverbindliches Kennenlerngespräch mit mir.



Denk daran, Hochsensibilität mag eine Herausforderung sein, aber sie ist auch eine wunderbare Gabe. Hochsensible Menschen haben oft eine tiefgehende Intuition, ein starkes Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, subtile Nuancen in ihrer Umgebung wahrzunehmen, die anderen verborgen bleiben. Diese Qualitäten können in vielen Lebensbereichen von Vorteil sein.


Akzeptiere, dass du hochsensibel bist, um dein volles Potential auszuschöpfen. Durch Achtsamkeit wirst du lernen, wie du mit den Situationen und Emotionen umgehen kannst. Meditation, Journaling und Atemübungen helfen dir dabei, Gefühle besser einzuordnen und zu loszulassen – bestenfalls noch bevor sie deinen Körper belasten.


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